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Ferenc Szász (Budapest/Székesfehérvár)

Epochen der Heine-Rezeption in Ungarn

 1931 charakterisiert Egon Friedell im vierten Buch seiner Kulturgeschichte der Neuzeit  Heinrich Heine als "die typische zwiespältige Natur" und fügt folgendes hinzu:

Es gibt Menschen, deren zwei Seelen einander nervös fliehen und, wenn sie sich treffen, nur beschränken und verwirren: halbierte Menschen. Und es gibt Menschen, deren beide Seelen einander anziehen wie zwei ungleichnahmige Elektrizitäten und in einer Art von magischem Gleichgewicht halten, das sie fördert und steigert: verdoppelte Menschen. Von der ersteren Art waren Heine und Byron, von der letzteren Goethe, Shakespeare, Tolstoi, Nietzsche.[1]

Genau zehn Jahre später widmet der ungarische Schriftsteller Antal Szerb (1901-1945) in seiner Geschichte der Weltliteratur (1941) Heine achteinhalb Seiten, nach Shakespeare (12 Seiten), Homer (11) und Goethe (10) das umfangreichste Kaiptel, und hält den deutschen Dichter für eine Vollendung jener "Selbstkritik des zivilisierten Menschen", die mit Byron einsetzte. Den Typ Heines bezeichnet er in einem deutsch geschriebenen Schlagwort am Rande des Blattes als "Der Zerrissene", den er folgenderweise charakterisiert: In Heine wird der charakteristischste Typ des Zeitalters, 'die entzweite Seele' vollendet. Bereits der 'schicksalhafte Mensch' Byrons ist eine entzweite Seele, auch die deutsche Hochromantik kennt diesen Typ, aber das, was bei den anderen nur Affektiertheit oder Rollenspiel ist, ist bei Heine grundlegende Wirklichkeit, er ist der Zerrissene selbt. Von welcher Seite auch wir uns ihm nähern, sehen wir überall schicksalhafte Doppelheiten und Risse.[2]

Diese Doppelheiten rufen in der ungarischen Heine-Rezeption Widersprüche hervor. Sie können in folgenden fünf Punkten zusammengefaßt werden: 1./ Während Heine seit Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts keine Generation ungarischer Leser und Dichter unberührt ließ, ist seine Wirkung eher oberflächlich und im Leben jeder Generation eine zeitgebundene und meist vorübergehende Erscheinung.

2./ Rezipiert und fortgesetzt wurde er von Sándor Petőfi über Endre Ady bis Attila József von den größten Genies ungarischer Dichtung, massenhaft übersetzt und vermittelt wurde er von Dilettanten oder Dichtern, die zweit- oder drittrangig waren.

3./ Er war obligatorische Literatur in der Schule, und die auswendig gelernten Gedichte halfen im Gefängnis, die Menschlichkeit zu bewahren.

4./ Es wurde über Heine viel geschrieben, aber die zwei Monographien über sein Leben und Werk sind kurz nacheinander 1947 und 1951 erschienen. Es gibt keine umfassende Darstellung der Rezeption und keine Bibliographie der Übersetzungen seiner Werke.

5./ Zahlenmäßig ist die mit Mühe und Not erstellbare Bibliographie der ungarischen Buchausgaben  seiner Werke ziemlich umfangreich: Sie umfaßt 59 Bände: 4 Bände Gedichte und Prosa zusammen, 29 Gedichtbände, 15 Bände Prosa, Deutschland. Ein Wintermärchen ist in sechs, Atta Troll  in drei kompletten Übersetzungen erschienen, einige von ihnen in mehreren Ausgaben. Manche seiner Gedichte liegen in mehr als zehn Nachdichtungen vor, trotzdem muß man feststellen, daß seine Lieder die ungarischen Übersetzer oft vor eine Aufgabe stellten, die nicht zu bewältigen ist: Ich habe das berühmte Gedicht mit dem Anfangsvers Im wunderschönen Monat Mai in acht Nachdichtungen gesammelt, aber keine kann in die Nähe des Originals kommen. Es ist kein Zufall, daß István Eörsi in seiner 1973 veröffentlichten Ausgabe der Gedichte Heines, die der umfangreichste ungarische Heine-Band ist, auf die Aufnahme einer Nachdichtung dieses Gedichtes eher verzichtet hat.

Die Periodisierung

Jede Periodisierung ist eine Gewalttat, denn das Neue kann nicht von einem Tag auf den anderen das Alte verdrängen, aber man braucht die Periodengrenzen als Hypothese und Arbeitshilfe. Auf Grund meiner Sammlung der Heine-Publikationen in Ungarn scheinen mir in der Rezeptionsgeschichte folgende Abschnitte sich von einander abzuheben: 1826-1849, 1851-1872, 1880-1914, 1915-1941, 1945-1978, von 1993 bis heute.

Die erste Periode: 1826-1849

 Laut der Doktordissertation von István Zádor[3] taucht Heines Name in Ungarn 1826 zuerst in der deutschsprachigen Presse auf: In der Nummer 51 der wöchentlich zweimal in Ofen  erscheinenden Zeitung Iris. (Zeitschrift für Wissen, Kunst und Leben) wurde ein mit der Abkürzung Alf unterzeichneter Artikel u.d.T. Aphorismen über Literatur unserer Tage veröffentlicht, und darin ist folgender Satz zu lesen: "H. Heines kräftige, düstere Herzenslaute tönen in jedem Herzen wieder!" Eine Fortsetzung dieses Artikels in der Nummer 111 lobt nicht nur die Reisebilder von Heine, sondern auch "seine hinreissende Lyrik, seine herrliche Ironie, welche die Sentimentalität nicht aufkommen lässt".[4]

In ungarischer Sprache kommt Heine zuerst als Prosaautor zu Wort, das u.d.T. Társalkodó tudományos, művészeti és mesterségi tekintetben [Gesellschafter in Hinsicht von Wissenschaft, Kunst und Gewerbe] wöchentlich zweimal erscheinende Beiblatt der von István Széchenyi (1791-1860) gegründeten politischen Zeitung Jelenkor [Gegenwart] bringt in seinen Nummern 46, 47, 51 des ersten Jahrganges im Jahre 1832 Ausschnitte aus Heines  Englische Fragmente. In den 30er und 40er Jahren berichten die Zeitschriften Regélő, Rajzolatok, Athenaeum, Pesti Divatlap, Honderű, Életképek immer wieder über Heines neueste Werke und über sein Leben. Die erste Gedichtübertragung erscheint am 2. Mai 1841 in der Zeitschrift Athenaeum, sie ist das Gedicht mit dem Anfangsvers An dem stillen Meeresstrande aus dem Zyklus Verschiedene der späteren Neuen Gedichte. Die Veröffentlichung gibt sogar den Namen des Übersetzers an, er war der damals sehr populäre Dramen- und Prosaautor József Gaal (1811-1866)[5]. Im selben Jahr läßt der Gymnasiallehrer und Hegelianer Philosoph Lajos Tarczy (1807-1881) den zweiten Band seiner für den Schulgebrauch zusammengestellten Gedichtanthologie Gyöngyök a német költészetből. Olvasókönyvül az ifjúság számára [Perlen aus der deutschen Dichtung] als Lesebuch für die Jugend]  in Pápa drucken, und darin ist Heines Gedicht Du schönes Fischermädchen zu lesen. Einer seiner Schüler dichtet es im Winter 1841/42 nach und erhält für seine Arbeit die Auszeichung, daß seine Übersetzung in das Gedenkbuch des Gymnasiums eingetragen wird[6]. Dieser Schüler ist der damals 17jährige Sándor Petrovics, der später unter dem Namen Sándor Petőfi in die Weltliteratur eingehen wird. Der bereits angesehene Dichter Petőfi wagt sich auch an ein zweites Heine-Gedicht, im Juni 1847 übersetzt er das Gedicht Krönung aus dem Nordsee-Zyklus des Buch der Lieder. Die Petőfi-Monographie des bedeutenden ungarischen Literarhistorikers János Horváth[7] zählt bei etwa 30 Gedichten von Petőfi Stellen auf, die Motive verwenden, die auch in Heines Gedichten vorkommen. Den größten Einfluß übte Heine auf Petőfi jedoch mit seinen Reisebildern aus, aber auch in diesem Zusammenhang hat János Horváth wahrscheinlich recht, wenn er schreibt:

Der Hauptunterschied zu denen [nämlich zu den füheren Reiseberichten in Ungarn] liegt in seiner [Petőfis] freien Subjektivität, die auch in der Anrede des Publikums jederlei Feierlichkeit meidet, und auch den Bericht über die Reiseerlebnisse nur zu einer unverhüllten Selbstdarstellung ausnützt. Wenn irgendwo, dann hier hätte Petőfi Inspiration aus Heines Beispiel schöpfen können, wenn er auf dieser Stufe seiner Entwicklung dazu überhaupt eine Inspiration gebraucht hätte, denn die wichtigtuerische Didaktik der früheren ungarischen Reiseberichte war seinem ganzen Charakter so widersprechend, daß er diese höchstens der Parodie zuliebe verwendet hätte.[8]

Ähnliche Meinung formuliert auch Antal Szerb in seiner zuerst 1934 veröffentlichten Ungarischen Literaturgeschichte:

Natürlich ähnelt Petőfis Dichtung ebenso wenig der von Heine, wie Heines Dichtung der von Byron. [...] Hier geht es nur um das Prinzip, dem zu folgen,  Byron und Heine Petőfi Beispiel zeigten, oder noch mehr, sie spornten ihn an: sie haben ihm gezeigt, daß in der Dichtung die direkte und einfache Selbstäußerung möglich ist.[9]

Die Heine-Petőfi-Beziehung wird dadurch komplizierter, daß auch der ungarische Dichter seinem deutschen Kollegen nicht unbekannt blieb. Der Buchhändler und Übersetzer Karl Maria Kertbeny (1824-1882) besuchte im April 1847 Heine in Paris und las ihm Petőfi-Gedichte in der Nachdichtung von Adolf  Dux und in eigener Übersetzung vor. Im Sommer 1849 gab er in Frankfurt am Main einen Band heraus, mit dem Titel Gedichte von Alexander Petőfi. Nebst einem Anhang Lieder anderer ungarischer Dichter. Der Band war Heine und Petőfi gewidmet, dem ersteren mit folgendem Text: "Heinrich Heine, der große, ewig junge Dichter Deutschlands empfange diese Übertragung eines fremden Genius als tiefe und warme Huldigung im Namen der ungarischen Nation."[10] Heine bedankte sich in seinem Brief an Kertbeny vom 15. August 1849, bzw. auch sein berühmtes Gedicht Im Oktober 1849 kann von dieser huldigenden Widmung nicht ganz unabhängig sein.  Heine soll an Kertbeny auch einen zweiten Brief geschrieben haben, in dem er Petőfi mit Burns und Béranger vergleicht, aber das Original ist nicht erhalten geblieben, und Kertbeny veröffentlichte ihn in mehreren Varianten[11]. Die Sekundärliteratur über die Heine-Petőfi-Beziehung nahm in den vergangenen 150 Jahren einen beträchtlichen Umfang an[12].

Die meisten Übersetzungen und Beiträge über Heine sind aber in dieser ersten Periode anonym oder unter einem heute nicht mehr identifizierbaren Pseudonym veröffentlicht. Es gibt jedoch neben Petőfi noch eine zweite Angabe, die zeigt, daß der in Paris lebende deutsche Dichter auch die bedeutendsten Geister Ungarns beschäftigt hat: Am 7. März 1841 trägt Graf István Széchenyi in sein Tagebuch ein: "Lese Heine über Börne"[13].

Die zweite Periode: 1851 - 1872

Das ist die Zeit des Neoabsolutismus und des Ausgleichs mit Österreich. Anhänger und Vermittler Heines sind noch die Zeitgenossen Petőfis, die die Revolution 1848/49 bereits als Erwachsene erlebt und mitgemacht haben. In dieser Zeit erscheinen die ersten Gedichtübersetzungen in Buchform, zuerst in Sammelbänden des Übersetzers, wie die von Endre Pap (1817-1851)[14] und Károly Berecz (1821-1901)[15], dann in selbständigen Heine-Bänden. 1861 werden gleich zwei Sammlungen gedruckt, die von Elek Sausek[16]  in Kalocsa und die von Gyula Balogh[17] (1837-1921) in Pest. Der letztere, im bürgerlichen Leben Jounalist, Jurist (Notar) und Archivar,  gibt 1870 in Steinamanger (Szombathely) eine erweiterte zweite Sammlung[18] heraus. Diese Nachdichtungen sind Liebhaberarbeiten von Männern, die neben ihrem bürgerlichen Beruf  auch Gedichte schreiben und übersetzen. Beliebt sind die Balladen und Romanzen, sowie die volkstümlichen Lieder aus Heines Buch der Lieder.

Neben diesen Dilettanten gibt es aber auch eine andere Rezeption, die sich in dem Freundeskreis von János Arany (1817-1882), dem bedeutendsten ungarischen Dichter der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, abspielt. Arany übersetzt zwar nichts von Heine, aber zwischen dem 13. April 1852 und dem 25. September 1855 ist in seiner Korrespondenz mehrmals die Rede über ein Exemplar von Heines Romanzero, das unter Arany, Mihály Tompa (1817-1868),  Pál Gyulai (1826-1909) und Sándor Szilágyi (1827-1899) hin- und hergeschickt wird[19]. Tompa, der von den Zeitgenossen mit Petőfi und Arany im gleichen Atemzug genannt wurde, übersetzt die Pfalzgräfin Jutta[20], Gyulai, der der bedeutendste Kritiker seiner Zeit war, die Gedichte Böses Geträume (1853) und Im Oktober 1849 (1855)[21]. Zu diesem Kreis gehört auch Károly Szász (1829-1905), der ungarische Übersetzer des Nibelungenliedes, der 1872 im ersten Band seiner kleineren Nachdichtungen[22] 101 Gedichte von Heine veröffentlicht. Diese umfangreiche und später noch mehrmals veröffentlichte Sammlung bedeutet den Abschluß der zweiten Periode. In den 70er Jahren erscheint kein weiterer Band von Heine.

Die dritte Periode: 1880 - 1914

Die fünfunddreißig Jahre um die Jahrhundertwende bilden in Heines ungarischer Rezeption den Höhepunkt. Hier staut sich die Heine-Begeisterung von zwei Generationen ungarischer Dichtung an. Die erste wurde in den 50er Jahren geboren und zu ihr gehören Dichter wie Sándor Endrődi (1850-1920), Gyula Reviczky (1855-1889) und Jenő Komjáthy (1858-1898), sie waren die Vorbereiter der Moderne; die zweite war jene große Generation, die 1908 die Zeitschrift Nyugat [Westen] gründete und die literarische Moderne nach Ungarn verpflanzte.

Sándor Endrődi gehört nicht zu den stärksten Talenten der ungarischen Literatur, aber er war außerordentlich fleißig und hatte eine soziale Sensibilität, die ihm trotz seines oft konservativen, an Petőfi erinnernden Stils die Anerkennung auch der Nyugat-Generation sicherte. Im Jahre 1880 veröffentlicht er den ersten noch schmalen Band seiner Heine-Nachdichtungen[23], ihm folgt zwei Jahre später der zweite, bereits mehr als dreihundert Seiten umfassende[24]. Bis 1919 werden etwa sieben verschiedene Ausgaben gedruckt, unter denen den Höhepunkt die zuerst 1903 veröffentlichte komplette Übersetzung des Buch der Lieder darstellt. Diese erscheint in der schön ausgestatteten und mehrmals nachgedruckten Serie Remekírók képes könyvtára [Illustrierte Bibliothek der Klassiker] des Robert Lampel Verlages. Die Auflagezahlen müssen ziemlich hoch gewesen sein, denn die Budapester Antiquariate bieten nach zwei Weltkriegen immer noch oft Exemplare zum Verkauf an.

Gyula Reviczky und Jenő Komjáthy übersetzen zwar nur wenig von Heine[25], aber sie sind bereits von dem inneren Zwiespalt des Großstadtmenschen gezeichnet. Die 1918 verfaßte und in ihrer Ganzheit nicht besonders überzeugende Doktordissertation von Margit Bán Heines Wirkung auf die ungarische Dichtung[26] weist bei Reviczky und Endrődi die meisten Motive nach, die von Heine herrühren können.[27] Zu dieser Generation gehört auch Emil Ábrányi (1850-1920), der geniale Übersetzer von Byrons Don Juan, der Heines Begeisterung für Napoleon vom Gesichtspunkt der unter dem Einfluß von Bertha von Suttner damals einsetzenden Friedensbewegung ablehnt. In seinem 1902 geschriebenen Gedicht A harmadik gránátos [Der dritte Grenadier] übersetzt er vortrefflich Heines berühmte Ballade Die Grenadiere und fügt einen 9 Strophen umfassenden zweiten Teil dazu, in dem er Napoleon als Mörder und Verkörperung des Bösen darstellt. Das Gedicht schließt mit den folgenden zwei Verszeilen: "Ezer császárért nem adom / A gyermekem kis ujját" [Für tausend Kaiser opfere ich nicht den kleinen Finger meines Kindes][28].

1890 gründet József Kiss (1843-1921), der erste bedeutende ungarisch schreibende jüdische Dichter Ungarns, die Wochenschrift A Hét [Die Woche], deren Mitarbeiter bereits eine ausgesprochen großstädtische Literatur schreiben und besonders in den Jugendjahren von Heine viel Inspiration empfangen. Der später bedeutende Erzähler und Dramatiker Jenő Heltai (1871-1957), ein Neffe von Theodor Herzl, veröffentlicht in seinem 1892 erschienenen ersten Gedichtband[29] ein Loreley betiteltes Chanson, das den Dialog zwischen dem Dichter und einem schönen Mädchen erzählt, in dem die Blondine für eine moderne Loreley gehalten wird, die bei Worth ihre Kleider machen läßt und im Grand-Hotel speist. Die Pointe ist auch typisch Heineesk, der heutigen Loreley reicht ein Kahn nicht aus, sie läßt eine ganze Flotte im Strudel versinken. ("Hajdan beérte a ladikkal, / Ma már hajóhad kell neki.") Auch Hugo Ignotus, mit dem ursprünglichen Namen Hugo Veigelsberg (1869-1949), der spätere erste Chefredakteur der Zeitschrift Nyugat fängt seine schriftstellerische Laufbahn in A Hét an. Er begeistert sich bereits als Gymnasiast für Heine. Der deutsche Schriftsteller Arthur Holitscher, ein Mitschüler von Ignotus in dem Pester Evangelischen Gamnsaium überliefert in seiner Autobiographie[30] folgende Anekdote:

ein anderer [Mitschüler] gilt als der berufenste Kritiker der neuen Dichtung in Ungarn - es ist derselbe, den Herr Professor Weber [der Deutschlehrer und Zipser Mundartdichter] mit glühendem Haß verfolgte, weil er einmal auf die Frage nach dem größten deutschen Dichter die freche Antwort "Heinrich Heine" gab - er begann seine Laufbahn mit einem kleinen, melancholisch sich selbst ironisierenden Epos im Heinestil.

Dieses von Holitscher genannte Buch ist der Versroman mit dem Titel A Slemil keservei [Slemils Leiden](1891), in dem Ignotus seinen Haupthelden mit Heinescher Ironie betrachtet. 1899 schreibt er in seinem Stammorgan A Hét einen umfangreichen Gedenkartikel über Heine, in dem er Antwort auf die Frage sucht, warum die Deutschen Heine nicht als deutschen Dichter anerkennen wollen, und er kommt zu der Schlußfolgerung:

Dieser Profetengeist ging fünfzig Jahre seiner Zeit voran; im Grunde genommen war er ein Sozialist, und er hat klar die Kleinlichkeit und nutzlose Wirklichkeit der

Demokratie und des Liberalismus von damals gesehen. [...] Er war weder Preuße noch Hannoveraner, also er konnte kein deutscher Patriot sein, denn es gab damals nur einen preußischen oder hannoverschen Patriotismus. Auch in seinem Patriotismus ging er seiner Zeit fünfzig Jahre voran, weil er jenes Deutschland liebte, für jenes kämpfte und über jenes träumte, das wir jetzt sehen und  in Heines Größe jetzt ehren."[31]

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ist Endre Ady (1877-1919), die stärkste dichterische Persönlichkeit der ersten Nyugat-Generation, der Hauptpropagator von Heine. In seinen publizistischen Schriften gibt es etwa fünfzig Stellen, wo er sich auf Heine beruft. Bereits in jener Zeit, als er Journalist in Großwardein (Nagyvárad) ist, zählt er in einem Artikel Heine neben Byron und Nietzsche zu den Großen, die er verehrt[32] Am 16. Februar 1906 veröffentlicht er in der Tageszeitung Budapesti Napló [Budapester Journal], deren ständiger Mitarbeiter er ist, einen kurzen Artikel u.d.T. Zum fünfzigsten Todestag von Heinrich Heine, den man ins Deutsche etwa auf folgende Weise übersetzen könnte:

Morgen, bei der frühen Morgendämmerung ist es fünfzig Jahre her, daß Heinrich Heine aus der Matratzen-Gruft in das wirkliche Grab übersiedelte. Großdeutschland, das einem jeden Duodezschriftstellerchen ein Jubiläum veranstalten kann, feiert nicht und erinnert sich nicht. Aber jeder Kulturmensch erinnert sich heute und läßt die Tränen fließen. Heine war der erste, der über die Schmerzen, Zweifel, Ahnungen, Sehnsüchte, Freuden des modernen Menschen, des neuen, unglücklichen Menschen Lieder sang. Er ist der Heros der modernen Menschheit. Wenn es jemanden gibt, der heute Blumen in den Friedhof des Montmatres bringt, legt er diese Blumen auf sein Grab im Namen von uns  Tausenden und Abertausenden. Sei gesegnet in deiner Erinnerung Du seit fünfzig Jahren toter und unsterblicher Heinrich Heine[33].

Dem Artikel folgt auch ein Gedicht von Ady. Es hat den Titel Herr Heinrich reitet und erzählt eine Vision, in der das Skelett von Heine eine Stunde lang über der nächtlichen Erde reitet und sieht, daß sich nichts geändert hat. Er fliegt überall hin, nur Deutschland weicht er aus. Vor der Rückkehr ins Grab denkt er an Deutschland, das schön und edel sein könne, er hofft, daß man ihn dort liebe und seine Lieder singe. Die Antwort auf diese Gedanken gibt der letzte Satz des Gedichtes, eine Pointe im Stil der Heineschen Ironie: Ásít koszorutlan / És kacag a sirhalom." [Es gähnt und lacht das kranzlose Grab.][34]

Zwei Tage später, am 18. Februar 1906 bringt auch die Provinzzeitung Bácskai Hírlap [Nachrichtenblatt für die Bácska] in Szabatka (heute Subotica) einen Gedenkartikel, der nicht unterzeichnet ist. Der Verfasser ist  der damals erst 21jährige Student Dezső Kosztolányi (1885-1936), der später auch vier Gedichte Heines übertragen und einer der bedeutendsten ungarischen Lyriker und Erzähler sein wird. Der Ton ist ähnlich wie bei Ady: Empörung über das Schweigen in Deutschland und große Verehrung dem Dichter gegenüber. Er hebt besonders Heines Humor hervor[35].

Auch in dieser Periode setzt sich die fleißige Tätigkeit der Literaturliebhaber fort: Andor Spóner (1843-1917)[36], Emil Farkas (geb. 1873)[37], Adorján Platthy (1847-1907)[38], Imre Császár (1864-1933)[39] und Béla Szász (1868-1938)[40], der jüngere Sohn von Károly Szász, lassen ihre Nachdichtungen aus Heines Werken drucken. 1907 erscheint auch die Harzreise in der Übersetzung von Gábor Oláh (1881-1942)[41], 1911 Atta Troll in der Nachdichtung des jungen Frigyes Karinthy (1887-1938)[42], der später mit seinen humorvollen Schriften einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Generation wurde.

Bereits in den 70er Jahren erobert Heine auch die Schulbücher des Deutschunterrichts. Da die Fremdsprachen in den Gymnasien bis 1948 hauptsächlich auf Grund von literarischen Texten unterrichtet werden, tritt Heine in erster Linie wegen der sprachlichen Einfachheit und Musikalität seiner Lieder einen Siegeszug in den Lehrbüchern an. Auch die Gattung der Ballade erfreut sich großer Beliebtheit, weil sie oft einprägsame moralische Lehre enthält. So ist es selbstverständlich, daß die 1911 vom Atheneum Verlag herausgegebene, von Ákos Endrei zusammengestellte und erläuterte Sammlung deutscher Balladen[43] neben Herder, Bürger, Goethe, Schiller und Uhland auch Gedichte von Heine enthält. Obwohl die herrschende wissenschaftliche Richtung der Zeit, der Positivismus, einen größeren zeitlichen Abstand zwischen wissenschaftlicher Untersuchung und ihrem Gegenstand verlangt, wird Heine bereits 25 Jahre nach seinem Tod auch in der universitären Germanistik behandelt. Gusztáv Heinrich (1845-1922), Professor für die deutsche Sprache und Literatur, ein Freund Wilhelm Scherers, hält an der Budapester Universität im Herbstsemester 1881/82 und im Frühjahrsemester 1886/87 jeweils eine Vorlesung mit dem Titel Leben und Werk von Heinrich Heine[44], und zwar in deutscher Sprache. Auch die erste Doktordissertation, eine Arbeit über Romanzero, Letzte Gedichte von Heine[45], wird in dieser Periode (1908) verfaßt.

Die vierte Periode: 1914 - 1941

Während des Ersten Weltkrieges erscheinen nur zwei Prosabände: 1915 Florentinische Nächte in der Übersetzung von Ignác Balla (geb. 1885)[46] und Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland von László Naményi[47] übersetzt. Diese zeigen im allgemeinen die Veränderung des Interesses. Nicht vergeblich führen die Dichter Ende der 20er Jahre eine Diskussion über den "Tod der Lyrik"[48], Gedichtbände lassen sich unter den schweren wirtschaftlichen Umständen der Zwischenkriegszeit nicht leicht verkaufen. Auch bei den ungarischen Heine-Ausgaben überwiegen die Prosaübersetzungen: Reise von München nach Genau, Die Bäder von Lucca, Die Stadt Lucca, (1921)[49], Florentinische Nächte(1922, 1923)[50], Ideen. Das Buch Le Grand, Aus den Memoiren des Herrn Schnabelewopski (1922)[51] Der Rabbi von Bacherach (1925)[52] Fünf Bände von diesen werden in der Übersetzung von Sándor Bíró (geb. 1884), mit den Zeichnungen von András Biczó vom Budapester Dante-Verlag herausgegeben.

In der ganzen Periode erscheinen nur vier Gedichtbände: 1920 kommt der Zyklus Hebräische Melodien aus dem Romanzero in der Übersetzung von Bella Jávor[53] heraus. Der Temeswarer deutschsprachige Dichter Ármin Barát (1860-1937) gibt 1923 in einer Bibliophilausgabe das Buch der Lieder[54] in eigenen Nachdichtungen heraus; Lajos Dálnoki Nagy (1862-1937), ein königlicher Beamter außer Dienst, veröffentlicht 1929 in Arad seine Übertragungen  aus Heines Neuen Gedichten[55]; die Budapester Franklin Gesellschaft, einer der größten Verlagsunternehmen, gibt auf gutem Papier und schön gebunden unter dem Titel Élő könyvek [Lebendige Bücher] zwei Klassikerserien heraus, eine aus der ungarischen, und eine aus der ausländischen Literatur, der 19. Band in der letzteren ist eine Auswahl aus Heines Werken[56], die neben alten Gedichtübersetzungen von Pál Gyulai, Gyula Vargha (1853-1929),  Károly und Béla Szász auch die Harzreise in der ebenfalls alten Übersetzung von Gábor Oláh enthält.

In dem Zeitraum bedeutet die wissenschaftliche Beschäftigung mit Heine eine Neuigkeit. An der Budapester Universität werden drei ( Margit Bán, Anna Nagy, Ilona Friedmann),  in Fünfkirchen (Pécs) eine Dissertation (István Zádor) geschrieben[57], sie sind von unterschiedlicher Qualität und befassen sich weniger mit Heines Dichtung selbst, als mit ihrer Wirkung. Den größten Einfluß auf Heines weitere Rezeption in Ungarn üben zwei Literaturgeschichten aus, da diese bis in die jüngste Vergangenheit von mehreren Generationen ungarischer Intellektuellen regelmäßig gelesen worden sind. Die erste ist die Geschichte der europäischen Literatur des Dichters Mihály Babits (1883-1941). Ihr zweiter Band, der auch Heine behandelt, ist 1935 erschienen, sie wurde 1949 auch in deutscher Übersetzung[58] herausgegeben. Babits hält das Buch der Lieder für eine romantische Dichtung, in der die Romantik "ihre eigene Banalität und Lächerlichkeit" erfährt. Wie die Generation von János Arany, sieht auch er den Höhepunkt Heineschen Schaffens in den Gedichten des Romanzero:

Das war nicht die Nacht des romantischen Weltschmerzes, sondern eine sehr reale Nacht, ein tiefer Schatten hinter all dem romantischen Prunk. Heines Verskunst kam das nur zugute. Sie ist die verzweifelte Verschmelzung von Spott, Schmerz, Spiel und Kunst, wie sie nur ein Sterbender hervorbringen kann, ein leidender und gelangweilter Sterbender[59].

 Die andere, vielleicht noch mehr gelesene Literaturgeschichte ist die Geschichte der Weltliteratur von Antal Szerb. Sie erschien 1941 und war der letzte wichtige Beitrag zu Heine vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, deshalb bildet sie den Abschluß einer Periode. Die globale Meinung Szerbs über Heine wurde bereits zitiert. Seine Darstellung ist aber viel differenzierter als die von Babits. Am besten können wir sie veranschaulichen, wenn wir die Schlagworte aufzählen, mit denen er am Blattrand seinen Gedankengang gliedert: Selbstkritik, Byron und Heine, Der Zerrissene, Der Assimilierte, Weltanschauung, Realismus und Romantik, Trieb und Bewußtsein, Die Kälte, Wertung, Der politische Gesichtspunkt, Sentimentalismus, Biedermeier, Kitschgrenze, Sprachlicher Realismus, Aufrichtigkeit, Ironie, Das Geistreiche, Die Dichte, Das Interessante[60].

 Die fünfte Periode: 1945 - 1978

Während im kulturellen Leben Ungarns nach dem Zweiten Weltkrieg der Wendepunkt im allgemeinen  auf das Ende des Jahres 1948 zu setzen ist, beginnt die Wendung in der Heine-Rezeption bereits 1945. Heines Deutschland. Ein Wintermärchen wurde vor dem Krieg ein einziges Mal veröffentlicht: 1937 auf Ungarisch in Rumänien, in der sehr freien Nachdichtung des damals linksorientierten Dichters György Faludy (geb. 1910)[61]. Diese Nachdichtung erscheint 1945 auch in Budapest[62]. Es ist eine Farce der Geschichte, daß dieses früher nicht beachtete Heinewerk im selben Jahr  auch in einer zweiten ungarischen Übersetzung erscheint, und der Erscheinungsort New York[63] ist. Der Übersetzer, Viktor Kelemen (1893-1976), mit dem englischen Namen Victor Clement, lebte seit 1939 in den USA und schrieb auch englische Dramen. Diese Übersetzung spielte in der ungarischen Heine-Rezeption sicher keine Rolle, aber die Erscheinung ist symptomatisch: Deutschland. Ein Wintermärchen wird in dieser fünften Periode noch viermal übersetz, von László Kardos (1898-1987)[64], Mihály András Rónai (1913-1992)[65], József Cserny[66] und István Eörsi (geb. 1931)[67]. Einige dieser Übersetzungen werden mehrmals verlegt.

Ebenfalls symptomatisch ist die zweite Buchveröffentlichung: Heines revulotionäre Gedichte[68] in der Übersetzung von Endre Gáspár (1897-1955) und László Kardos. Sie erscheint 1946. Heine wird immer mehr politisch ausgewertet. Das sozialistische System braucht revolutionäre Tradition und Vorbilder. Heines Kritik an den deutschen Verhältnissen und seine Bekanntschaft mit Karl Marx bieten den Anknüpfungspunkt. Wie in der ungarischen Literatur Sándor Petőfi, werden aus der Weltliteratur Puschkin und Heine als Fahne verwendet. Heine wird in den Schulen unterrichtet, sowohl im muttersprachlichen Literaturunterricht als auch im Deutschunterricht. Seine Werke werden neu übersetzt und immer wieder neu verlegt. In dem Zeitraum zwischen 1945 und 1978 erscheinen seine Gedichte in fünf umfangreichen Auswahlausgaben[69], die Reisebilder[70] in zwei Ausgaben. Zum hundertsten Todestag wird 1956 eine Auswahl[71] auch in deutscher Sprache für die deutsche Minderheit in Ungarn gedruckt. Dazu kommen noch jeweils eine Auswahl aus den Briefen und publizistischen Schriften[72] sowie aus den philosophischen und ästhetischen Werken[73]. 1962 erscheint auch der Doktor Faust in der Übersetzung von István Eörsi[74]

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Heine nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt ein ebenso widerspruchsvolles Bild wie die ganze ungarische Heine-Rezeption. Es erscheinen nur zwei Monographien,  1947 die von dem in Paris lebenden Ferenc Fejtő (geb. 1909)[75], die ursprünglich französisch geschrieben wurde, und 1951 das kleine Buch von László Bodi (geb. 1922)[76]. 1968 kommt noch ein für Kinder verfaßter biographischer Roman[77] dazu, er wurde aus dem Russischen ins Ungarische übersetzt.  Denen gegenüber steht eine große Anzahl von Vor- und Nachworten in den verschiedenen Heine-Ausgaben. All diese haben die Gemeinsamkeit, daß sie Heine als einen Teil des für den Sozialismus verwertbaren bürgerlichen Erbes betrachten. Ein anderes Forschungsgebiet ist die Erschließung und Darstellung der Heine-Petőfi-Beziehung. Diese Bestrebungen haben aber dieselbe politische Absicht, wie die anderen: die zwei Dichter in die revolutionäre Tradition einzuschalten. Der Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur der Budapester Universität spielt in der gesamten Periode eine wichtige Rolle in der Popularisierung Heines: József Turóczi-Trostler (1888-1962), László Bodi und Antal Mádl (geb. 1929), Professoren des Lehrstuhls schreiben zahlreiche Aufsätze über Heine, und Antal Mádl hält Jahrzehnte lang immer wieder Seminare und Vorlesungen über ihn. Es entstehen auch mehrere Dissertationen[78] und Diplomarbeiten, da diese aber - im Gegensatz zu der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg - nicht gedruckt werden, haben sie für die Intensivierung der Rezeption keine Bedeutung.

Die Politik spielt aber in der Heine-Rezeption eine Rolle auch mit einem anderen Vorzeichen. In der ersten Hälfte der 50er Jahre entstanden in den Gefängnissen und Internierungslagern viele Gedichte und Nachdichtungen. In der 1995 veröffentlichten retrospektiven  Sammlung Füveskert[79] [Herbarium], die solche im Gefängnis geschriebenen literarischen Werke enthält, sind sechs Heine-Übersetzungen zu lesen, Arbeiten von László Alföldi, Géza Béri (1933-1979), Attila Gérecz (1929-1956), György Szatmáry und Bálint Tóth (geb. 1929). Drei davon sind Nachdichtungen der Loreley, eines Gedichtes, das diese Generation in der Schule noch auswendig lernte. Diese Übersetzungen zeigen, daß Dichtung und Nachdichtung in der Gefangenschaft ein Mittel zur Bewahrung der menschlichen Haltung gewesen sind[80]. In den 60er und 70er Jahren (wie auch früher in der ersten Hälfte der 40er Jahre für Dichter jüdischer Abstammung) war die Übersetzung der einzige Broterwerb für Dichter, die sonst Schreibverbot hatten. István Eörsis 1973 veröffentlichte neue Übersetzung[81] von Deutschland. Ein Wintermärchen verdankt ihre Fertigstellung und Veröffentlichung höchstwahrscheinlich auch diesem Umstand.

 Die letzte nennenswerte Heine-Publikation vor dem Untergang des Sozialismus erscheint 1978. Das ist die ebenfalls von István Eörsi redigierte Gedichtauswahl in der guten und schönen Serie Lyra mundi des Europa-Verlages[82] . Sie wird 1993 neu verlegt. In den fünfzehn Jahren zwischen den zwei Auflagen dieses Bandes gibt es nur eine einzige Heine-Ausgabe, eine Neuübersetzung des Fragments Der Rabbi von Bacherach[83]. In dem sich auflösenden Gulaschkommunismus ist Heine kein Geschäft mehr.

Die neueste Periode

Diese letzte Feststellung gilt mit Einschränkungen auch für die Gegenwart. Seit 1993 sind  vier Heine-Bände erschienen. Davon sind zwei Neuauflagen: Der Lyra mundi-Band und Deutschland. Ein Wintermärchen in der vor Jahrzehnten fertig gestellten Übersetzung von Mihály András Rónai. Der Kinderbuch-Verlag Móra ließ 1997 eine Auswahl der Gedichte in der Serie Die schönsten Gedichte der Weltliteratur[84] erscheinen. 1994 brachte der Verlag Interpopulart ein Heft mit Gedichten von Hölderlin und Heine in den Nachdichtungen von István Bernáth (geb. 1928)[85] heraus, aber dieses Heft ist auf Zeitungspapier gedruckt und nur dann zu kaufen, wenn man alle Hefte der Serie aboniert.  Diese Ausgaben befriedigen aber heute höchst wahrscheinlich keine Publikumsnachfrage. Der sich etablierende Neokapitalismus ist keine Zeit für Heine, obwohl die "Zerrissenheit" unserer Epoche, der Widerspruch zwischen dem Willen zur wirtschaftlichen und politischen Freiheit und der Sehnsucht nach der sozialen Sicherheit und Gerechtigkeit, in Heines "Zerrissenheit", z. B. in seiner Haßliebe, mit der er sich zu seinen beiden geistigen Quellen, zu der jüdischen und zu der deutschen, verhielt, seine Entsprechung finden könnte. Für die Widersprüchlichkeit der ungarischen Heine-Rezeption liefert auch der vorläufig letzte Akt dieses endlosen Schaspiels ein eklatantes Beispiel: Am Vorabend von Heines 200. Geburtstag, am 12. Dezember 1997 huldigte die angesehene Hamburger Wochenschrift Die Zeit dem großen deutschen Dichter mit einem Gedenkartikel, den ein ungarischer Schriftsteller, István Eörsi verfaßt hatte. Titel (Der Ratten Dank) und Ton der Schrift knüpfen sich an die Ironie Heines an, und man kann sich nicht zurückhalten, auch an Endre Ady zu denken, da Eörsi wie einst Ady in seinem Gedicht Heine auferstehen läßt und im Grab ein Gespräch mit ihm führt. Die Worte Heines in dem imaginären Dialog verkünden viel Toleranz,  sie stehen aber im Widerspruch zu der Ausschließlichkeit der Feststellung seines ungarischen Kollegen:

Seitdem ich mich 1955, im Alter von 24 Jahren an die Übersetzung von "Deutschland. Ein Wintermärchen" gemacht hatte, setzte sich in mir die über jeden Zweifel erhabene Überzeugung fest, daß das Verhältnis des gebildeten Lesepublikums zu Heine - nicht nur in Deutschland, sondern auch bei uns - einen potentiellen Gradmesser für das demokratische Selbstverstädnis der Intelligenz darstellt.

Die Veröffentlichung von Eörsis Gedenkartikel in einer so prominenten deutschen Zeitung stellt in der ungarischen Heine-Rezeption zweilsohne einen Höhepunkt dar. Dieser Höhepunkt ist aber ein einsamer Gipfel, die Feierlichkeiten anläßlich des großen Jubiläums konnten Heine bei dem breiten Publikum nicht lebendig machen.

Anmerkungen


[1] Ungekürzte Sonderausgabe in einem Band. - München: C.H.Beck 1969, S. 1100.

[2] SZERB, Antal: A világirodalom története. 2. kiad. - Budapest: Bibliotheka 1958, S. 633-634, übersetzt v. F.Sz.

[3] Heine a tárcaíró és hatása az osztrák-magyar tárcairodalom kezdetére. - Budapest: [Selbstverlag] Sárkány nyomda 1935, S. 139, (= Specimina Dissertationum Facultatis Philosophicae Regiae Hungaricae Universitatis Elisabethinae Quinqueecclesiensis 76.)

[4] ebenda

[5]  Athenaeum, Jg. 5, Nr. 52, Sp. 822-823. Der Text der Übersetzung ist folgender: Szerelmes és költő / Heinetől / Csendes partján a tengernek / Felvonúl az éjszaka, / A' felhőkön áttör a' hold / 'S a hullám így susoga. // Azon ember ott bolond-e, / Vagy szerelmes éppen tán? // Mert olly búsan és vigan néz - / Egyszerre bus és vidám. // De a' hold mosolgyva mondja / Csengő hangon ezeket: / Ő szerelmes is, bolond is / 'S még költő is e' felett. // Gaal

[6] Vgl. PETŐFI Sándor összes költeményei [Sämtliche Gedichte von Sándor Petőfi. Kritische Ausgabe.]  Bd. 1. [Hrsg. v. József Kiss u. András Martinkó.]  - Budapest: Akadémiai Kiadó 1973, Gedichttext u.d.T. Hazatérés [Die Heimkehr, der Zyklustitel] S. 35-36, Anmerkungen S. 313-316,

[7] HORVÁTH, János: Petőfi Sándor. - Budapest: Pallas 1922. und mehrere Neuausgaben

[8] ebenda S. 200.

[9] SZERB,  Antal: Magyar irodalomtörténet [Ungarische Literaturgeschichte.  6. Tausend]. -  (Budapest): Révai (1943), S. 343.

[10] Vgl.: TURÓCZI-TROSTLER, József: Petőfis Eintritt in die Weltliteratur. - In: Acta Litteraria, tom 4, (1961) S. 23-182, zitierte Stelle S. 43.

[11] Vgl. VAJDA, György Mihály: Petőfi és Heine [Petőfi und Heine].. - In: VGyM: Összefüggések. Világirodalmi tanulmányok [Zusammenhänge. Studien zur Weltliteratur]. - (Budapest: Magvető 1978) S. 86-110, 355-357. besonders S. 356.

[12]Neben den bereits zietierten siehe noch: János Horváth führt in seinem Petőfi-Buch (vgl. Anm.8 )  folgende Titel auf: CSERNÁTONI Gyula: A rokonhelyek Petőfi Utijegyzetei és Heine Reisebilder-eiben [Verwanndte Stellen in Heines und Petőfis Reisebildern]. In: Petőfi-Muzeum 1888, Nr 2. S.. 69-78, Nr. 3, S. 181-206;  IMRE Sándor: Petőfi és Heine. -In. I.S.: Irodalmi tanulmányok [Literarische Studien]. Bd.  2,  1897, S. 254-296;  HELLER, Bernát: Heine's Beziehungen zu Ungarn. -In: Pester Lloyd 1900, Nr. 12 u. 13; Adolf  KOHUT, Adolf: Heinrich Heine und Alexander Petőfi. - In: Pester Lloyd 1906, Nr. 44; GAÁL, Ferenc: Heine és Petőfi költészete [Die Dichtung von Heine und Petőfi]. - In: Szabadkai községi főgimnázium Értesítője [Jahresbericht des Haptgymnasiums in Szabadka] 1901/1902, Szabadka 1902, S. 19-68. KÓKAY, György:  A magyar irodalomtörténet Bibliográfiája [Bibliographie der ungarischen Literaturgeschichte] 1772-1849. - Budapest. Akadémiai Kiadó 1975 S. 678 nennt noch folgende Titel: KERTBENY, Károly: Heine és Petőfi. - In: A Hon, 6. und 8. August 1882; MAROS, Bódog: Petőfi és Heine [Petőfi und Heine]. In: Zalai Közlöny, 1899, Nr. 51, S. 1-2; PÉTERFI, Tibor: Heine, Musset, Petőfi. Irodalmi tanulmány [Heine, Musset, Petőfi. Eine literarische Studie]. Budapest 1900, 18 S.; LIGETI, Jenő: Petőfi és Heine. - In: Független Magyarország, 28. Dezember 1902, S. 1-3; FARAGÓ,  Sándor: Heine és Petőfi. - In: Litteratura, 1933, S. 339-340; FÁBRY,  Zoltán: Petőfi - Heine. -In: Magyar Nap, 11, Juni 1938, S. 3; PÁNDI, Pál: Petőfi és Heine. In: Irodalmi Újság, 1956, Nr. 8, S. 3; TURÓCZI-TROSTLER,  József: Heine, die Weltliteratur und die ungarische Dichtung. - In: Acta Litteraria, 1957, S. 99-178. Außerdem noch: FEKETE,  Sándor: Heine Petőfiről. - In: F.S.: Számadás az ünnepről. [Rechenschaft über das Fest]. - Budapest: Magvető (1975), S. 104-119; MÁDL, Antal: Három költő - három ars poetica. /Heine, Lenau és Petőfi/. [Drei Dichter - drei dichterische Programme]. - In. M.A.: Írók történelmi sorsfordulókon. Osztrák és német írók - magyar kapcsolatok [Schriftsteller an historischen Wendepunkten. Österreichische und deutsche Schriftsteller - ungarische Beziehungen]. - Budapest: Akadémiai Kiadó 1979, S. 74-95;  MÁDL, Antal: Dichtungen von Heine, Lenau, Petőfi und ihre Funktion im Vormärz. - In: Acta Litteraria, tom. 28, (1986), S. 303-314. 

[13] Gróf SZÉCHENYI István Naplói [Die Tagebücher von Graf István Széchenyi.  Hrsg. v. Gyula Viszota ]. Bd.  5.  - Budapest: Magyar Tudományos Akadémia 1937, S. 454.

[14]  PAP Endre hátrahagyott munkái. 1. köt. Költemények [Nachgelassene Werke von Endre Pap. Bd. 1, Gedichte. Hrsg. v. Antal Csengery und Zsigmond Kemény]. - Pest 1852. Mit 4 Heine-Übersetzungen: Die Grenadiere, Frau Mette, Tragödie, Ritter Olaf.

[15] BEREC[Z], Károly: Százszorszépek. Heine, Hafiz és Mirza Saffy dalaiból. [Gänseblümchen. Aus den Gedichten von Heine, Hafiz und Mirza Saffy] - Pest: Emich nyomda 1858.

[16]  Idegen virágok. Heine szebb dalaiból. Fordította Sausek Elek [Fremde Blumen. Aus Heines schöneren Liedern. Übers. v. Elek Sausek]. - Kalocsa: Hang 1861, 126 S. (72 Lieder und 11 Romanzen) Lebensdaten des Übersetzer waren nicht zu ermitteln.

[17]  HEINE: Dalok [Lieder. Übers. vv. Gyula Balogh jun. - Pest: Gyurián nyomda 1861, 61 S. (46 Gedichte)

[18]BALOGH,  Gyula: Fordítmányok Heine költeményeiből [Übersetzungen aus Heines Gedichten]. - Szombathely: Bertalanffy nyomda 1870, 129 S.

[19]  Vgl. ARANY János összes művei. 16. köt. Levelezése [Sämtliche Werke von János Arany. Bd. 16, Briefe /1852-1856/. Hrsg. v. György Sáfrán, Gyula  Bisztray, István Sándor].  - Budapest: Akadémiai Kiadó1982, 43, 382, 623.

[20] Erschienen in: Külföldi lant. Magyar költők műfordításai külföldi remek írókból [Ausländische Leier. Nachdichtungen ungarischer Dichter]. Bd. 2. - Pest: Heckenast 1862;  2. Aufl. - Budapest: Franklin 1888.

[21]  GYULAI Pál költeményei. [Gedichte von Pál Gyulai. Bd. 1, - 3. Aufl]. - Budapest: Franklin 1904, S. 150-151, 170-173.

[22]  SZÁSZ Károly kisebb műfordításai [Die kleineren Nachdichtungen von Károly Szász. - Bd. 1, Th.  Moore, H. Heine,  R. Burns].  - Pest: Ráth Mór 1872, Heines Gedichte S. 111-311. Diese Übersetzungen werden noch 1891, 1893 und 1930 gedruckt.

[23]  HEINE költeményei [Heines Gedichte. Übers. von Sándor Endrődi].  - Budapest: Aigner 1880, 64 S.

[24]  HEINE költeményei [Heines Gedichte. Übers. u. eingel. von Sándor Endrődi]. - Budapest: Aigner 1882, [8], 319, [1] S.

[25]  Gyula REVICZKY die Gedichte Warum sind denn die Rosen soblaß und Der bleiche herbstliche Halbmond, Jenő KOMJÁTHY In den Küssen, welche lügen; Es schauen die Blumen alle; Ich galube nicht an den Himmel; Götterdämmerung

[26]  BÁN, Margit: Heine hatása a magyar költészetre [Heines Wirkung auf die ungarische Dichtung].  - Budapest: Franklin Társulat 1918, 48 S.

[27]  ebenda S. 29-34, 37-42.

[28]  ÁBRÁNYI Emil költeményei [Die Gedichte von Emil Ábrányi]. - Budapest: Singer és Wolfner o.J. [1903], S. 284.

[29]  HELTAI, Jenő: Modern dalok [Moderne Lieder]. - Budapest: Mezei Antal könyvnyomdája 1892. Zitiert nach der Ausgabe:Heltai Jenő versei [Die Gedichte von Jenő Heltai. Hrsg. v. György Gábor. 2. Aufl.] - (Budapest): Szépirodalmi Kiadó 1962, S. 36-37.

[30] HOLITSCHER, Arthur: Lebensgeschichte eines Rebellen. Meine Erinnerungen. - Berlin: S. Fischer 1924, S. 41.

[31] Zitiert nach der Ausgabe: IGNOTUS válogatott írásai [Ausgeählte Schriften von Hugo Ignotus. Ausgew. u. hrsg. v. Aladár Komlós]. - Budapest: Szépirodalmi Kiadó 1969, S. 296.

[32] ADY, Endre: A  hétről [Über die Woche].. - in: Nagyváradi Napló, 3. August 1902, zitiert nach der Ausgabe: ADY Endre összes prózai művei. Újságcikkek, tanulmányok [Sämtliche Prosawerke von Endre Ady. Zeitungsartikel, Studien. Bd. 3. Hrsg. v. Sándor Koczkás und Erzsébet Vezér]. - Budapest: Akadémiai Kiadó 1964, S. 121.

[33]  ADY,  Endre: Heine Henrik halálának ötvenedik évfordulójára [Zum 50. Todestag von Heinrich Heine]. Zitiert nach der Ausgabe: ADY Endre összes prózai művei. Újságcikkek, tanulmányok [Sämtliche Prosawerke von Endre Ady. Zeitungsartikel, Studien. Bd. 7.  Hrsg. v. András Kispéter und József Varga]. - Budapest: Akadémiai Kiadó 1968, S. 133-134.

[34]  ADY, Ende: Henrik úr lovagol [Herr Heinrich reitet]. Zitiert nach der Ausgabe: ADY Endre összes versei [Sämtliche Gedichte von Endre Ady. Bd. 3. Hrsg. von Sándor Koczkás und András Kispéter]. - Budapest: Akadémiai Kiadó; Argumentum Kiadó 1995, S. 11-13.

[35]  [KOSZTOLÁNYI, Dezső]: Heine. Wieder abgedruckt in: KOSZTOLÁNYI, Dezső: Ércnél maradandóbb [Beständiger als das Erz. Essays zur Weltliteratur. Hrsg. von Pál Réz]. - Budapest: Szépirodalmi Könyvkiadó (1975). S. 83-85.

[35]  HEINE Henrik válogatott költeményei [Heinrich Heines ausgewählte Gedichte. Übers. v.

  Ivanhoe] [Spóner Andor] - Budapest: Hornyánszky 1894, XII, 373 S. und  Heine Henrik válogatott költeményei [Heinrich Heines ausgewählte Gedichte. 2., erw. Aufl. Übers. v. Andor Spóner]. - Budapest: Benkő, Révai nyomda 1906, 302 S.

[37]  FARKAS, Emil: Heine és egyéb műfordítáasok [Heine und andere Nachdichtungen]. - Budapest: Nagel 1901, 135 S.

[38]  HEINE költeményeiből [Aus Heines Gedichten. Übers. von Pásztói] [Platthy Adorján]. - Budapest: Franklin 1907, 118 S.  

[39]  HEINE: Költemények [Gedichte. Übers. v. Imre Császár]. - Budapest: "Jókai" Könyvnyomda [1908],  115 S..

[40] HEINE Dalaiból [Aus Heines Liedern. Übers. von Béla Szász jun.]. - Budapest: Franklin 1910, 64 S. (= Olcsó könyvtár [Billige Bücherei, N..F.] 1539-1540)

[41]  HEINE, Henrik: Utazás a Harzban [Harzreise. Übers. von Gábor Oláh]. - Budapest: Franklin 1907, 100 S. (= Olcsó könyvtár [Billige Bücherei, N. F. 1503-1505)

[42]  HEINE, Heinrich: Atta Troll. Nyáréji álom [Atta Troll. Sommernachtstraum. Übers. v. Frigyes Karinthy]. - Budapest: Athenaeum 1911, 96 S. (= Modern könyvtár [Moderne Bibliothek, 158-159])

[43]  Német balladák és románcok. Herder, Bürger, Goethe, Schiller, Uhland és Heine költeményeiből [Deutsche Balladen und Romanzen. Aus den Gedichten von Herder, Bürger, Goethe, Schiller und Heine. Eingel. und mit Anmerkungen verseh. von Ákos Endrei]. - Budapest: Athenaeum 1911, 96 S. (= Segédkönyvek a német nyelv és irodalom tanításához  [Hilfsbücher zum Unterricht der deutschen Sprache und Literatur] 11)

[44]  Vgl. CZELLER,  Dorottya: Gustav Heinrich und der Deutschunterricht. - Budapest 1985 [maschinenschriftliche Diplomarbeit], S. 116-117.

[45]  ÁRMIN [Irsai],  Ernő: Heine két verseskönyve [Zwei Gedichtbände von Heine]. /Romanzero, Letzte Gedichte/. - Budapest: Pátria nyomda 1908, 61 S.

[46]  HEINE,  Henrik: Firenzei éjszakák [Florentinische Nächte. Übers. v. Ignác Balla]. - Budapest: Athenaeum [1915] (= Modern könyvtár [Moderne Bibliothek] 434-436.)

[47] HEINE, Henrik: A német vallástudomány és bölcsészettörténete [Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Übers. von László Naményi]. - Budapest: [Selbstverlag] Pesti nyomda (1916), XIII, 184 S.  Biographische Angaben über den Übersetzer waren nicht zu ermitteln.

[48]  Vgl. BABITS, Mihály: A vers jövendője [Die Zukunft des Gedichtes] - In: Könyvbarátok lapja, 1928, wieder abgedruck in: BABITS, Mihály: Esszék, Tanulmányok [Essays, Studien. Hrsg. von Görgy Belia. Bd. 2.]. - (Budapest): Szépirodalmi Kiadó (1978), S. 201-203. und HALÁSZ, Gábor: A líra halála [Der Tod der Lyrik] - In: Napkelet 1929, wieder abgedruck in: HALÁSZ Gábor válogatott írásai [Ausgewähle Schriften von Gábor Halász. Hrsg. von Károly Véber].. - Budapest: Magvető 1959, S. 5-16.

[49]  HEINE: Itália [Italien].1.  Münchentől Génuáig [Reise von München nach Genua. Übers. von Marcell Bendek]; [2] Luccai fürdőzés [Die Bäder von Lucca. Übers. von Sándor Bíró];  [3] Lucca városa [Die Stadt Lucca. Übers. von Sándor Bíró].  - Budapest: Dante [1921] 3 Bde. 

[50]  HEINE:  Firenzei éjszakák [Florentinische Nächet. Übers. von Sándor Bíró].. - Budapest: Dante 1922, 91 S.; HEINE: Firenzei éjszakák [Florentinische Nächte. Übers. von Andor Cserna]. - Budapest: Rózsavölgyi [1923^, 169 S.

[51],  HEINE: Napoleon dobosa [Das Buch Le Grand. Übers. von Sándor Bíró].  - Budapest: Dante [1922], 111 S.; HEINE: Schnabelewopsky úr emlékei [ Aus den Memoiren des Herrn Schnabelewopski. Übers. von Sándor  Bíró]. - Budapest: Dante [1922].

[52]  HEINE: A bacharachi rabbi [Der Rabbi von Bacherach. Übers. v. Irén Sass].  - Wien: Garai nyomda 1925, 72 S.

[53]  HEINE, Henrik: Sabbat hercegnő románca [Hebräische Melodien. Übers. von Bella Jávor].. - Budapest: Awiwa 1920, 98 S.

[54]  HEINE: Dalok könyve [Buch der Lieder. Übers. v. Ármin Barát. - Budapest: Rózsavölgyi [1923], 288 S.

[55]  HEINE: Neue Gedichte.[Übers. v. Lajos Dálnoki Nagy Lajos]. - Arad: Vasárnap 1929, 77 S.

[56]  HEINE: Költemények. Utazás a Harzban [Gedichte. Harzreise. Übers. v. Pál Gyulai, Béla Szász . u.a. Einl. v. Béla Szász].  - Budapest: Franklin [1930], XVIII, 192 S. (= Élő könyvek. Külföldi Klasszikusok [Lebendige Bücher. Ausländische Klassiker] 19.)

[57]  NAGY, Anna: Heine balladaköltészete és hatása a magyar balladára [Heines Balladendichtung und ihre Wirkung auf die ungarische Ballade] - Budapest: Pfeiffer Ferdinánd 1919, 96 S.; FRIEDMANN Ilona: Heine és az utókor [Heine und die Nachwelt]. - Budapest: [Selbstverlag] 1938, 147 S.(= Minerva-Könyvtár 121); Margit Bán siehe Anm. 26, István Zádor Anm. 3

[58]  BABITS, [Mihály] Michael: Geschichte der europäischen Literatur. (Aus dem Ungarischen übersetzt von E. Bitay-Radloff und H.G.Gerlich). - Wien; Zürich 1949.

[59]  ebenda S. 494.

[60]  zitierte Ausgabe (siehe Anm. 2) S. 633-641.

[61]  HEINE, Heinrich: Németország [Deutschland. Ein Wintermärchen.  Nachdichtung von György Faludy]. - Cluj: Korunk 1937, 77 S.

[62]  Budapest: Müller [1945], 29 S.

[63]  HEINE, Heinrich: Németország. Téli rege [Deutschland. Ein Wintermärchen. Übers. v. Viktor Kelemen / Victor Clement]. -  New York: Magyar Kiadó 1945, 29 S.

[64]  Selbständige Ausgabe HEINE, Heinrich: Németország. Téli rege [Deutschland. Ein Wintermärchen. Übers. v. Lászkó Kardos. Anmerkungen von Antal Mádl. Illustriert von Endre  Szász]. - Budapest: Magyar Helikon 1962, 131 S., aber einige Kapitel erschienen bereits 1946 und es wurde komplett auch 1960  in HEINE: Versek és prózai művek [Gedichte und Prosa] abgedruckt. 

[65]  Heine, Heinrich: Németország. Téli rege [Deutschland. Ein Wintermärchen. Übers., Einl., Anmerkungen von Mihály András Rónai].  - [Budapest]: Országos Béketanács 1956, 156 S. (= Békebizottságok kiskönyvtára [Kleine Bibliothek der Friedenskommissionen] 16.), wieder veröffentlicht in: HEINE, Heinrich: Németország, téli rege és 22 vers [Deutschland. Ein Wintermärchen und 22 Gedichte. Übers. v. Mihály András Rónai].. - Budapest: Fekete Sas 1996, 210 S.

[66]  HEINE, Heinrich: Németország /Téli rege/ [Deutschland. Ein Wintermärchen. Übers. v. József  Cserny]. - Budapest: Vörös Csillag nyomda [1956], 166 S. (= A Szabad Hazánkért kiskönyvtár [Kleine Bibliothek "Für unser freies Vaterland"] 27.)

[67]  erschienen in: Heinrich Heine versei [Heinrich Heines Gedichte. Ausgew. u. hrsg. v. István Eörsi, Anmerkungen von István Eörsi und Tamás Katona].  - Budapest: Magyar Helikon 1978, S. 313-385. (= Helikon Klasszikusok [Helikon-Klassiker])

[68]  HEINE Forradalmi versei [Heines revolutionäre Gedichte. Übers. v. Endre Gáspár und László Kardos]. - Budapest: Faust Könyvkiadó 1946, 80 S.

[69] HEINE  forradalmi versei. siehe Anm. 68;  HEINE válogatott versei [Heines ausgewählte Gedichte. Hrsg. v. István Vas, Studie und Anmerkungen von László Bodi]. - Budapest: Szépirodalmi Kiadó 1951, 463 S.; Heinrich HEINE Versei [Heinrich Heines Gedichte. Ausgew. u. hrsg. von Ilona Róna, Nachw. und Anmerkungen v. László  Bodi].  - Budapest: Új Magyar Könyvkiadó 1956, 254 S.; HEINE, [Heinrich]: Versek és prózai művek [Gedichte und Prosawerke. Ausgew., hersg., eingel. von József Turóczi-Trostler, Anmerkungen von Antal  Mádl].  - Budapest: Európa 1960, 2 Bde.; Heinrich Heine versei [Heinrich Heines Gedichte]. siehe Anm. 67.

[70]  HEINE, Heinrich: Útirajzok [Reisebilder.Ausgew., hrsg., Nachwort, Anmerkungen von Anna Jáhn]. - Budapest: Magyar Helikon 1959, 379 S. und  in: HEINE: Versek és prózai művek  siehe Anm. 69.

[71]  HEINE, Heinrich:  [Auswahl]. Einl., zusammengestellt und Anmerkungen von Antal Mádl. - Budapest: Kulturverband der deutschen Werktätigen in Ungarn 1956, 137 S.

[72]  Heine napjai. Levelek, cikkek, beszélgetések [Heines Tage. Briefe, Artikel, Gespräche. Hrsg., Vorw. und Anm. von László Bodi]. - Budapest: Művelt Nép 1956, XIII, 289 S.

[73]  HEINE, Heinrich: Vallás és filozófia. Három tanulmány [Religion und Philosophie. Drei Studien. Übers. v. Miklós Győrffy, Endre Gáspár, István Eörsi]. - Budapest: Magyar Helikon 1967, 437 S.

[74]  HEINE, Heinrich: Doktor Faust. (Táncköltemény) [Ein Tanzpoem. Übers. von István Eörsi ] - LENAU, Nikolaus: Faust. (Drámai költemény [Dramatisches Gedicht. Übers. v. Miklós Vidor. Nachwort von József  Turóczi-Trostler, Anm. von Ilona Komor] - Budapest: Magyar Helikon 1962, 316 S.

[75]   FEJTŐ, Ferenc: Heine. - Budapest: Népszava 1947, 311 S. 

[76]   BODI, László: Heinrich Heine. - Budapest: Közoktatási Kiadó 1951, 131 S.

[77]   DEJCS, Alexandr: Heine élete. Életrajzi regény [Heines Leben. Ein biographischer Roman. Übers. v. Éva. Lénárt]. - Budapest: Móra 1968, 284 S. (= Nagy emberek élete [Das Leben großer Männer])

[78]  z. Bp. MATE, Klaus Gabriel: Das ungarische und das deutsche literarische Heinebild zwischen 1949 und 1990.Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde. - Budapest: 1990, 173 S. [Maschinenschrift]

[79]  Füveskert [Herbarium. Hrsg. von Rudolf Pfitzner, Kamill Kárpáti, Tibor Tollas, Bálint Tóth Bálint.) - (Budapest): Stádium Kiadó 1995, 391 S.

[80]  Vgl. Günter Eichs berühmtes Gedicht Inventur.

[81]  Laut der Erinnerungen von István Eörsi begann er mit der Übersetzung bereits im Jahr 1955, ercshienen ist sie aber erst 1973. - Vgl.: EÖRSI, István: Der Ratten Dank. Eine Begegnung mit Heine in Paris. Aus dem Ungarischen von Gregor Mayer. - In: Die Zeit (Hamburg) Nr. 51, (12. Dezember 1997), S. 49-50.

[82]  Heinrich Heine versei. [Heinrich Heines Gedichte. Ausgew. von István Eörsi]. - Budapest: 1978, 423 S. (= Lyra mundi), neuverlegt 1993.

[83]  HEINE, Heinrich: A bacherachi Rabbi. Töredék [Der Rabbi von Bacherach. Fragmen. Übers. von Dezső Tandori, Nachw. von Hans Marquardt, übers. und Anm. von László Jólesz].  - Budapest: Európa 1982, 103 S.

[84]  Heinrich Heine legszebb versei. [Die schönsten Gedichte von Heinrich Heine. Ausgew. v. Attila Csokonai]. . - Budapest: Móra 1977, 166 S. (= A világirodalom legszebb versei [Die schönsten Gedichte der Weltliteratur])

[85]  Álmok álmodói. Friedrich Hölderlin und Heinrich Heine versei  [Träumer der Träume. Gedichte von Friedrich Hölderlin und Heinrich Heine. Übers. v. István Bernáth]. - [Szentendre]: Interpopulart 1994, 100 S. (= Populart füzetek  [Populart-Hefte] 51.)